Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist einer von 175 Menschen völlig blind. Die meisten dieser Menschen sind nur mit der Hilfe sehender Menschen mobil oder bewegen sich nur an gut bekannten Orten. Neben dem Blindenstock mit begrenzter Reichweite und einem kostenintensiven Blindenhund, gibt es nur wenige allgemeine Hilfsmittel zur Unterstützung der individuellen Mobilität sehbehinderter Menschen. Vorhandene, auf GPS basierende Hilfsmittel und Navigationssysteme sind hilfreich, um allgemeine Richtungen zu bestimmen und zu navigieren, können aber nicht vor (bewegten) Personen und Hindernissen warnen. Weiterhin haben diese Systeme eine begrenzte Genauigkeit und funktionieren üblicherweise nur außerhalb von Gebäuden.
Das Projekt Range-IT entwickelt ein tragbares, Stand-alone-System zur Hinderniserkennung und –präsentation in Gebäuden in bis zu 5 Meter vor dem Träger des Systems. Es werden nicht nur allgemein Hindernisse erkannt, sondern auch eine Klassifizierung z.B. von Treppen oder offenen Türen vorgenommen. Abhängig von den persönlichen Bedürfnissen und unter Berücksichtigung des Umfelds, werden die erfassten Informationen über Klänge und Vibrationen dem Benutzer übermittelt. Gezeigt wird der aktuelle Prototyp des Range-IT-Systems.
Prof. Gerhard Weber, Limin Zeng, Markus Simros
Professur Mensch-Computer Interaktion