Patientendaten werden oft zentral in Papierform oder digital bereitgestellt, aber stehen oft nicht am Ort der Patientenbetreuung für Pflegekräfte und medizinisches Personal zur Verfügung. Bei der Vielzahl von Patientendaten und dem Zeitdruck können wichtige Informationen übersehen werden zu Lasten des Patienten. Ein mobiles und adaptives Informationssystem könnte bei der täglichen klinischen Arbeit unterstützen und so zu einer besseren und individuelleren Betreuung der Patienten führen.
Die Softwareplattform CAIS.ME wird so konzipiert, dass es aktuelle Situationen (z.B. Visite oder Notall) erkennen kann und in Echtzeit die notwendigen Patienteninformationen in Form von Text, Bild oder Graphen bereitstellen kann. Es wird dabei großer Wert auf die Personalisierung der Anzeige und des Informationsflusses entsprechend der Wünsche des Nutzers gelegt. Als Ausgabegerät wird zur Zeit die Smart Glasses von Tooz Technologies verwendet, die über Bluetooth mit einem Smartphone verbunden ist. Diese Kombination ermöglicht das Arbeiten mit freien Händen und minimiert das Risiko der Übertragung von Keimen und Viren. Wichtig für die Nutzerakzeptanz ist zum einen ein geringes Gewicht, eine individuelle Sehstärke und passende Größe, so dass weiterhin eine gute Wahrnehmung der Umgebung möglich ist; zum anderen eine einfache und möglichst automatische Anpassung an die jeweiligen Nutzerbedürfnisse abhängig von der jeweiligen Situation und vom Use Case.
Laura Schubert, Lidia Roszko
Professur für Softwaretechnologie TU Dresden + EKFZ