Bereits vor der offiziellen Markteinführung von Microsofts neuem Betriebssystem Windows 10 häuften sich Berichte zu dessen Datenschutzunfreundlichkeit. Im Fokus steht seitdem Microsofts Datensammelleidenschaft, die nicht nur Namen, Geschlecht und Kalendereinträge einbezieht, sondern sich auch über Standortinformationen bis hin zu Web-Browser-Verläufen und umfassenden Telemetrie-Daten des Nutzerverhaltens erstreckt. Derartige Erkenntnisse führen zunehmend zu Vergleichen mit einer privaten Abhöranlage. Anfangs bezogen sich die Untersuchungen zwar noch auf die Technical Preview des Systems, doch auch nach Veröffentlichung der finalen Home-Edition von Windows 10 für Privatanwender änderte sich wenig an den Resultaten derartiger Analysen.
Da Datenschutz nicht nur für Privatpersonen von Bedeutung ist, sondern auch für Organisationen und Unternehmen hohe Priorität hat, rücken letztere in den Fokus wenn es um einen Einsatz von Windows 10 geht. Im Rahmen eines Komplexpraktikums am Lehrstuhl für Datenschutz und Datensicherheit wurde in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle für Informationssicherheit der TU Dresden ein umfassender Test von Microsofts Windows 10 Enterprise LTSB Version durchgeführt, um eine Aussage über die Verwendbarkeit von Windows 10 im Verwaltungsumfeld der TU Dresden treffen zu können.
Der Vortrag gibt einen knappen, leicht verständlichen Überblick über die durchgeführten Untersuchungen und präsentiert die gewonnen Ergebnisse. Obwohl in den durchgeführten Untersuchungen die für den Unternehmenseinsatz konzipierte Enterprise Version getestet wurde, werden auch einige Datenschutz fördernde Einstellungsmöglichkeiten in den für den privat Anwender relevanten Home, Pro und Education Versionen aufgezeigt.
Kilian Becher, Christoph Hofmann, Paul Völker
Institut für Systemarchitektur, Professur Datenschutz und Datensicherheit